Sprichst du Hundefutter? Das steckt hinter den Angaben der Deklaration

Sprichst du Hundefutter? Das steckt hinter den Angaben der Deklaration

Inhaltsverzeichnis

Für die Ernährung unserer vierbeinigen Lieblinge gibt es viele Möglichkeiten. Verschiedene Arten der Fütterung, unzählige Anbieter und unterschiedliche Expertenmeinungen machen die Auswahl schwierig.

Welche die richtige Ernährungsweise für deinen Hund ist, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem spielen Alter, Rasse und Aktivitätslevel eine Rolle. Nicht zuletzt müssen auch persönliche Vorlieben von Hund, Herrchen und Frauchen berücksichtigt werden.

Im Endeffekt geht es darum, deinen Hund mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen und ihm ein möglichst langes, gesundes Leben zu ermöglichen.

Wir wollen dir dabei helfen und sehen uns deshalb an, woran du wirklich gutes Hundefutter erkennst – und vor allem, was drin ist.
Hundefutter Deklaration: Hund schnappt nach einem zugeworfenen Leckerli
© Sigrid Aicher Photography

Das Problem mit dem Hundefutter und der Deklaration

Für ein gesundes, ausgewogenes Leben benötigt der Körper deines Hundes eine vielseitige Ernährung. Diese besteht zum einen aus den Makronährstoffen (Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate) und zum anderen aus Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Pflanzenstoffen und Enzymen.

Hier lauert die größte Falle der Hundefutter-Wahl: Immer noch glauben viele Hundebesitzer, der Hundekörper benötigt ausschließlich oder eine große Menge Fleisch. Unabhängig von der Art der Fütterung ist aber nicht nur die regelmäßige Versorgung mit Proteinen (welche übrigens nicht nur in Fleisch ausreichend enthalten sind) notwendig.

Welche Nährstoffe dein Hund benötigt und wieso, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Was steckt im Hundefutter und was braucht dein Hund? Die Hundefutter deklaration bringt auskunft

Wichtig ist zudem, aus welcher Quelle die jeweiligen Inhaltsstoffe stammen. Hochwertige Zutaten sind in allen Bereichen der Ernährung ein Muss und Bio-Qualität ist nicht nur für den Menschen gut.

Das Problem: Jeder Hersteller bezeichnet sein Futter als das beste und gesündeste für eine bestimmte Gruppe von Hunden oder gleich für alle Hunde. Klar, er will es ja auch verkaufen. Damit du auf der sicheren Seite bist, musst du also ganz genau hinsehen – und wissen, was genau du da eigentlich siehst.

Erkennen, was drin ist: Futter-Bezeichnungen & Analytische Bestandteile

Die Liste der Inhaltsstoffe liest sich oft wie ein Wörterbuch und für den Verbraucher ist nicht wirklich erkennbar, was sich hinter diesen Begriffen versteckt. Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Hundefutter erklären wir deshalb hier.

Die Bezeichnung “Alleinfuttermittel” gibt an, dass das Produkt sämtliche Nährstoffe enthält, die dein Hund für eine gesunde Ernährung benötigt. Ein “Ergänzungsfuttermittel” hingegen eignet sich nicht zur dauerhaften, alleinigen Fütterung – es können Mangelerscheinungen auftreten.
Diese Komponente ist in jedem Hundefertigfutter enthalten und beschreibt die enthaltenen Eiweißverbindungen. Leider zeigt dieser Wert nur den prozentualen Anteil an, nicht aber die Quelle des Eiweißes. So können sich hinter dem enthaltenen Rohprotein neben dem vorhandenen Fleisch auch Geflügelfedern oder Klärschlämme verstecken. Eine hochwertige Muskeleiweiß-Verbindung muss im Futter enthalten sein. Du erkennst sie am Gehalt von Methionin und Lysin. Gutes und eher wertvolles Muskeleiweiß enthält mindestens 0,5% Methionin und 1% Lysin. Ist der Gehalt auf der Deklaration unter diesem Wert, kannst du von minderwertigen Eiweißverbindungen ausgehen.
Das Rohfett bezeichnet alle im Futter enthaltenen Fettquellen. Das kann tierisches und/oder pflanzliches Fett sein. Auch fettlösliche Vitamine werden zu diesem Inhaltsstoff gezählt.

Das sind die im Hundefutter enthaltenen Ballaststoffe, sogenannte Rohfasern aus Pflanzen. Sie sind weitestgehend unverdaulich, sind aber trotzdem Pflichtbestandteil jeder ausgewogenen Hundenahrung. Denn Ballaststoffe regen die Darmbewegung an, helfen bei der Bildung von guten Darmbakterien und senken Cholesterin und Blutzucker.

Nachdem Hundefutter über 5 bis 6 Stunden auf 550°C erhitzt und verbrannt wird, bleiben Minerale und Spurenelemente übrig. Diese sollten im Trockenfutter unter 10% liegen und im Feuchtfutter bei maximal 2%.

Calciumcarbonat (E170) kann aus natürlichen Produkten gewonnen oder synthetisch hergestellt werden. Es dient als Kalziumlieferant für stabile Knochen und Zähnen und gleicht den Phosphorgehalt aus. Phosphor ist ebenfalls wichtig für Zähne und Knochen sowie für den Stoffwechsel des Hundes.
Wichtig ist, dass Phosphor und Kalzium im richtigen Verhältnis zueinander stehen, da beide Stoffe eng zusammenarbeiten.Die ideale Menge steht bei 1,3 Kalzium : 1 Phosphor, minimal darf sie davon abweichen. Bei reiner Fleischfütterung liegt dieses Verhältnis übrigens im (ungesunden) Bereich von 0,07 : 1.

Ist Fleisch alleine deklariert, handelt es sich überwiegend um hochwertiges Muskelfleisch. Fleischnebenprodukte (auch “tierische Nebenerzeugnisse” genannt) können alles sein, was beim Schlachten anfällt – beispielsweise Federn, Klauen, Schnäbel, Euter oder Knochenmehl.
Hier gilt dasselbe wie beim Fleisch: Steht nur “Fisch” auf dem Etikett, handelt es sich um das Fleisch des Fisches. Fischnebenprodukte stehen für Abfälle der Fischproduktion wie beispielsweise Köpfe und Gräten.
Pflanzliche Nebenprodukte sind Abfallprodukte von Pflanzen und Abfälle der pflanzlichen Verarbeitungsindustrie. Das können Weizenkleie, Pflanzenmehl, Stroh oder Erdnussschalen sein. Auch Reste der Ölgewinnung wie Oliven oder Sesam verstecken sich häufig hinter dieser Bezeichnung.
Ist auf der Deklaration die Rede von (Geflügel-) Fleischmehl, ist das unbedenklich. Es handelt sich dabei um getrocknetes, gemahlenes Fleisch. Geflügelmehl hingegen enthält nicht nur Fleisch – es können sämtliche Bestandteile des Tieres im Mehl enthalten sein. Beispielsweise auch Krallen, Federn und Schnäbel. Außerdem können diese Bestandteile von jeder Art von Geflügel stammen – ob Huhn oder Pute ist nicht erkennbar.
Die sensorischen Zusatzstoffe bezeichnen Geschmacksverstärker und Farbstoffe, die kein Hund braucht – ihm ist das Aussehen seines Futters in der Regel egal.
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe werden dem Futter bei der Verarbeitung zugesetzt, das sind z.B. Vitamine, Spurenelemente oder Aminosäuren. Diese gehen bei der Verarbeitung verloren oder sind bei Nebenprodukten nicht mehr enthalten.
Antioxidantien verhindern das Verderben des Futters. Der Gehalt ist umstritten. Vorzugsweise kaufst du Futter ohne Antioxidantien und verhinderst den Verderb durch baldiges Aufbrauchen und richtige Lagerung.

 

An der Deklaration orientieren, nicht am Preis

Auch für Hundefutter gilt: teuer ist nicht immer gut, günstig ist nicht immer schlecht. Wer nicht BARF oder Prey (Fütterung von ganzen Beutetieren) betreiben möchte und dafür das Fleisch bzw. die Tiere selbst besorgt, ist auf die ausführliche Inhaltsangabe der Hersteller angewiesen.

Hund wartet geduldig auf sein Futter

Dabei gilt: Je ausführlicher die Deklaration, desto seriöser der Produzent. Die Inhaltsstoffe von Hundefutter können als offene, halboffene oder geschlossene Deklaration aufgelistet werden. In einem konkreten Beispiel kannst du die Unterschiede dabei gut erkennen:

Offene Deklaration

Ein gutes Beispiel für eine transparente Deklaration ist das bellerei Nassfutter. Bei der Sorte BIO Rind mit Dinkel & Zucchini sieht das so aus:

Bio-Dinkel (45%), Bio-Rindermuskelfleisch (30%), Bio-Zucchini (21%), Bio-Rinderleber, Kalziumcarbonat, Meersalz, Bio-Sonnenblumenöl

Halboffene Deklaration

Bei der halboffenen Deklaration werden im Vergleich zur offenen Deklaration zwar sämtliche Bestandteile aufgelistet, aber nicht unbedingt genau benannt. Beispiel:

80% Fleisch und Fleischnebenprodukte (40% Rind, 40% Huhn), 16% Gemüse und Obst (Zucchini, Kürbis, Apfel) 2% Bio-Hirse, 1% Leinsamenöl, 1% Löwenzahn

Während in der offenen Deklaration die Qualität des Fleisches exakt angegeben wird, wissen wir bei der halboffenen Deklaration zwar die Quelle (Rind und Huhn) – nicht jedoch, ob es sich um Muskelfleisch handelt und wie viel Prozent des Fleischanteils aus Nebenprodukten bestehen.

Geschlossene Deklaration

Die geschlossene Deklaration gibt nur jene Auskunft, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

80% Fleisch und Fleischnebenprodukte, 17% Gemüse, Obst und pflanzliche Nebenprodukte, Getreide, Öl

Von so deklariertem Futter solltest du besser die Finger lassen – hier könnte wirklich alles drin sein.

Fazit: Genau hinsehen & auf Qualität setzen

Die Gesundheit deines Hundes ist dir wichtig, sonst hättest du nicht bis hierhin gelesen. Es gilt: Je weniger Inhaltsstoffe enthalten und je deutlicher diese deklariert sind, desto besser ist das Hundefutter.

Gesundes Nassfutter für Hunde

 

Achte auf ausgewogene Inhaltsstoffe, aber auch auf die Herkunft und Qualität von Fleisch, Gemüse und Co. Vergiss dabei nicht das Bedürfnis deines Hundes nach Kohlenhydraten. So steht einem langen, gesunden Miteinander von Mensch und Hund nichts mehr im Weg.

 

Dir schwirrt der Kopf vor lauter Inhaltsstoffen und Deklarationen? Bei uns bist du auf der sicheren Seite – im bellerei-Shop bekommst du nur offen deklariertes Nassfutter in Bio- Qualität.

Quellen und Hilfreiche Links

[1] Futtermittelzusatzstoff-Verordnung (EG-VO 1831/2003): https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2003:268:0029:0043:de:PDF 

[2] Kennzeichnung von Futtermitteln (VO 767/2009): https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32009R0767&from=DE

[3] Diplomarbeit zur Erlangung der Würde einer MAGISTRA MEDICINAE VETERINARIAE der Veterinärmedizinischen Universität Wien: Vergleich Der scheibaren Verdaulichkeit von rohen und gekochten Futterrationen für Hunde, vorgelegt von Johanna ILLI Im Mai 2013 :  https://www.vetmeduni.ac.at/hochschulschriften/diplomarbeiten/AC10913906.pdf

[4] Buchempfehlung (Echte Empfehlung – wir verdienen nichts daran): Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik, Jürgen Zentek –  ISBN 978-3-13-220461-4 :https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1039489835

 

Du kannst dir sicher sein, dass wir für diesen Artikel sehr sorgfältig recherchiert haben und uns immer bemühen, dir nur fundierte, korrekte Informationen zur Verfügung zu stellen. Aber dein Hund ist genauso individuell wie du und manchmal gibt’s keine Patentlösungen.

Wenn du dir also unsicher bist, ob alles was wir sagen für dich und deinen Hund wirklich optimal ist, dann bitten wir dich: Stell weitere Recherchen an, sprich mit deinem Tierarzt oder Hundetrainer und such nach individuellen Lösungen, die so besonders sind wie ihr.

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